Im Juni 1525 erreichte der Pfälzische Bauernkrieg, der sogenannte "Vereinigte Neustadter Haufen" auf seinem Kriegszug die 500 Einwohner zählende Stadt Oggersheim. Die Stadt wurde besetzt, schloß sich vermutlich dem Aufstand an. Der Haufen zog weiter in Richtung der Städte Lambsheim und Freinsheim und der Burgen und Schlösser Dirmstein, Neu- und Altleiningen.
Die Besatzung
Im Dreißigjährigen Krieg besetzte der spanische General Ambrosio Spinola, im Sommer 1620 im Auftrag des römischen Kaisers die linksrheinische Pfalz, zog jedoch im Frühjahr 1621 aus dienstlichen Gründen nach Brüssel und übertrug Don Cordova den Oberbefehl. Als dieser sich anschickte die Stadt Frankenthal zu erobern, lagerte er mit seinen Leuten in der Nähe von Oggersheim, dessen wohlhabende Bürger (das damalige Bürgertum entwickelte sich aus dem Stand der Burg- und Stadtbewohner eines Landes. Im ausgehenden Mittelalter war der Begriff für die Oberschicht, Handwerker und Kaufleute üblich) alle mit ihren Habseligkeiten bereits nach Mannheim geflüchtet waren.
Allein zwanzig ärmliche Bewohner blieben innerhalb der Stadtmauer zurück und hatten den Mut sich hinter den Stadttoren zu verbarrikadieren. Auf Befehl des spanischen Hauptmanns Don Gonsalva wurde den restlichen Einwohnern ein Ultimatum verkündet die Stadt bis zum nächsten Tag zu übergeben, wenn ihnen ihr Leben lieb sei. Bis auf einen, (der Schafhirte Hans Warsch dessen Frau hoch schwanger war) brachten sich alle schnell nach Mannheim in Sicherheit.
Oggersheim hatte jedoch nicht sehr lange Glück, denn im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde es 1689 verwüstet.
Religionen
Evangelische Kirche
1556 wurde mit dem Religionserlass in der Kurpfalz das refomierte Bekenntnis eingeführt. Die Reformierten bauten erst 1759 eine eigene Kirche, während die Lutheraner 1779 ihren Kirchenbau fast zeitgleich mit dem Bau der katholischen Wallfahrtskirche errichteten. Mit der Kirchenunion beider protestantischen Konfessionen der Pfalz von 1818 wurde die bis dahin reformierte Kirche gemeinsam genutzt, das Kirchengebäude der Lutheraner 1820 abgerissen. Nach dem Bau der protestantischen Markuskirche im Jahre 1898 wurde das ehemals refomierte Kirchengebäude 1900 verkauft und 1934 ebenfalls abgerissen. Ende der 1960er Jahre wurde das evangelische Gemeindezentrum Comeniuskirche eingerichtet, Ende der 1980er Jahre im Ortsteil Notwende die Jakobuskirche.
Katholische Kirche
1707 behielten die Katholiken durch die Pfälzische Kirchenteilung die Kilianskirche, die bis dahin fast zehn Jahre als Simultankirche genutzt werden sollte. (Simultankirchen wurden von mehreren unterschiedlichen Kirchengemeinden, aus Mangel an passenden Gebäuden, genutzt) Sie wurde 1804 abgerissen. 1773-1777 erfolgte der Bau der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt. Zum heutigen Pfarrgebiet der Wallfahrtskirche gehört auch ein Kloster der Franzikanerminoriten.
1960 enstanden als neue Kirchengemeinden die katholische Kirche Christ König und in der Notwende folgte 1973/74 die Kirche Heilige Familie, die dem Pfarrbezirk Maria Himmelfahrt zugehörig ist.
Neuapostolische Kirche
Die Kirche der Neuapostolischen Gemeinde Ludwigshafen-Oggersheim befindet sich in der Schillerstraße. (uk)
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