Lage und Siedlungsbild
Im Vergleich zu den anderen Stadtteilen von Ludwigshafen hat Oggersheim die bedeutenste Geschichte aufzuweisen.
Vermutlich stand schon um Christi Geburt im Raum des heutigen Stadtteils ein römisches Landhaus, in dessen Nähe eine römische Fernstraße aus Italien über Straßburg, Speyer und Worms nach Mainz und weiter nach Xanten bis an die Nordsee führte. (Ausgrabungen hierzu sind nachweislich nicht gefunden, da diese eventuell in späterer Zeit bereits überbaut worden sind. Einen römischen Verwaltungssitz an einer wichtigen Handelsroute war allerdings zur damaligen Zeit üblich und legt deshalb die Vermutung nahe, dass die Römer auch hier so vorgegangen sind). Die Oggersheimer Altstadt liegt auf einer Zunge der Niederterrasse zwischen dem mittelalterlichen Hauptstrom des Rheins im Norden und dem Saumgraben im Süden, etwa 96 m über NN. Der Ortskern weist bis auf äußerst geringe Reste der Stadtmauer keine mittelalterliche Bebauungsspuren mehr auf. Der Stadtkern hat sich seit dem 19.Jahrhundert deutlich verändert. Die mittelalterliche Pfarrkirche St. Kilian befand sich östlich des Hans-Warsch-Platzes im östlichen Viertel des ursprünglich quadratischen Stadtkerns. Sie wurde später im 19.Jahrhundert abgerissen und ersetzt.
Die Stadtmauer des Ortes wurde im 13. Jahrhundert errichtet, damals wurde die Siedlung verlegt. Die ältere Ansiedlung befand sich in der Flur "Altstadt", nach der heute einige Straßennamen benannt sind. Sie lag unmittelbar nördlich an das spätmittelalterliche Stadtgebiet anschließend.
Bodenfunde
Auf dem Grundstück Merianstraße 6 im Bereich der ehemaligen Kilianskirche sollen Ende des 19. Jahrhunderts Waffen und andere Beigaben gefunden worden sein. Die Funde sind jedoch verschollen. 200 Meter nordwestlich des ehemaligen Kirchenstandortes sollen im Bereich der Nordwestecke der Stadtmauer des 13. Jahrhunderts ebenfalls Gräber mit Schwertern und weiteren Beigaben gefunden worden sein. Auch diese Funde
lassen sich nicht mehr nachweisen. Gräber an dieser Stelle könnten als Fortsetzung des östlich davon gelegenen Gräberfeldes interpretiert werden, dessen Ausdehnung dadurch über 200 Meter verfolgt werden könnte. Von der römerzeitlichen Fernstraße von Mainz nach Straßburg liegt Oggersheim etwas mehr als anderthalb Kilometer in östlicher Richtung entfernt. Aus der Altstadt fehlen Hinweise auf spätantike Siedlungstätigkeit.
Schriftliche Erwähnung
Die Rheinebene war eine früh und dichtbesiedelte Region. In der Vorderpfalz herrschte ein ständiger Wechsel je nach politischer Herrschaft, in der Bevölkerung. Es fand keine Siedlungskontinuität von der Antike bis ins Mittelalter statt.
In der politischen Herrschaftsfolge ergab sich eine Landnahme durch die Römer am nördlichen Oberrhein, es folgten die Burgunder, danach die Alamannen diese wurden ca 500 von den Franken abgelöst.
Bei den Siedlungsnamen die auf ...heim enden, geht man von Sippen oder Personenverbänden als Namensgeber aus.
Bereits um das Jahr 765 gab es ein fränkisches Königsgut, wie im Lorscher Kodex beschrieben. Erste Erwähnung 4.März 769, Gerold/Gerolt schenkt dem Kloster Lorsch seinen Gesamtbesitz an Ackerland in Agridesheim marca et in Cogrishem. Am 18. März 846, Meginbirg schenkt dem Kloster Lorsch Wiesen in Agrisheim.
In den Jahren 891/914, wird erwähnt die Bewohner von Agersheim sind nach der Wormser Mauerbauordnung unterhaltspflichtig für einen Teil der Wormser Stadtmauer.
Diskussionen zwischen Lorscher und Weißenburger Quellenverzeichnissen über die frühmittelalterliche Namensgebung von Oggersheim. (Agrisheim und Agridesheim/Egridesheim) Es finden sich drei Nennungen im Lorscher Kodex.
ehemalige Flussverläufe von Rhein und Neckar bei Ludwigshafen und Mannheim (bearb. Abb. aus Chronik von Oggersheim, Grünstadt 1983